Ersatzneubau Bootshaus für die Wasserschutzpolizeiinspektion (WSPI) Wolgast
10.01.2014 • Allgemeiner Landesbau
In ca. zweieinhalb jähriger Bauzeit wurde auf der Wolgaster Schlossinsel, direkt am Peenestrom ein Ersatzneubau für das Bootshaus der Wasserschutzpolizeiinspektion Wolgast errichtet und konnte im Sommer 2013 durch den Nutzer in Betrieb genommen werden. Verantwortlich für das 1.,7 Millionen Euro umfassende Bauprojekt war der Geschäftsbereich Greifswald des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL-MV).
Die Unterbringung vorher
Genau an gleicher Stelle des Ersatzneubaus stand vorher der alte, um ca. 1955 errichtete Bootsschuppen einschließlich des nachträglich ca. 1977 errichteten Anbaus. Ursprünglich war der Erhalt der kompletten Anlage vorgesehen. Diese befand sich jedoch in einem äußerst desolaten Zustand: Die Holzpfahlreihen im Gründungsbereich des Bootsschuppens wiesen starke Abnutzungserscheinungen und Beschädigungen des Kernholzes auf. Auch die bereits abschnittsweise als Ersatz errichteten Dalben aus Stahl mit Betonfüllung waren stark korrodiert. Die Fachwerkkonstruktion der Bootshalle sowie die Verschalung waren umfangreich geschädigt und mit Fehlstellen durchzogen. Der nachträglich angebaute Sozial- und Bürotrakt konnte den für eine zeitgemäße Nutzung erforderlichen räumlichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden, ebenso entsprachen die vorhandenen Einbauten und Sanitäreinrichtungen nicht mehr den heute geltenden Standards.
Durch die Vielzahl der Mängel wäre der erforderliche Aufwand bei einer Sanierung des Gebäudekomplexes nicht mehr vertretbar, eine wirtschaftliche Grundsanierung nicht mehr möglich gewesen. Somit musste der Bestand abgebrochen und ein Ersatzneubau geschaffen werden.
Durch die Vielzahl der Mängel wäre der erforderliche Aufwand bei einer Sanierung des Gebäudekomplexes nicht mehr vertretbar, eine wirtschaftliche Grundsanierung nicht mehr möglich gewesen. Somit musste der Bestand abgebrochen und ein Ersatzneubau geschaffen werden.
Das Entwurfskonzept
Der vorhandene alte Gebäudekomplex, bestehend aus Bootshalle und Anbau, wurde durch einen Neubau am alten Standort ersetzt. Die neue 24 m lange Bootshalle liegt in einem seitlich zum Peenestrom befindlichen Hafenbecken und beinhaltet neben dem Liegeplatzbereich auch Flächen für Boots- und Asservatenlager. Der neue Anbau schließt landseitig an die Bootshalle an und ist von dieser direkt zugänglich. Hier befinden sich neben Büro und Dienstraum auch die Sanitärräume mit Dusche und WC sowie der Hausanschlussraum. Im Zuge der Gestaltung der Außenanlagen erfolgte auch die Erneuerung der bestehenden Uferbefestigung. Der südlich gelegene Kaibereich wurde bis zur Bootshalle weitergeführt, der hier vorher vorhandene Stichkanal wurde verfüllt.
Durch die Anpassung und den Anschluss der neuen Uferbefestigung an die bereits erneuerten Kaianlagen der angrenzenden Grundstücke konnte ein gestalterisch einheitliches, städtisches Gesamtbild wiederhergestellt werden.
Verbesserte Arbeitsbedingungen, funktionsgerechter Betriebsablauf und auch die qualitative Aufwertung der südlichen Schlossinsel resultieren aus der Erneuerung des Stützpunktes der Wolgaster WSPI.
Durch die Anpassung und den Anschluss der neuen Uferbefestigung an die bereits erneuerten Kaianlagen der angrenzenden Grundstücke konnte ein gestalterisch einheitliches, städtisches Gesamtbild wiederhergestellt werden.
Verbesserte Arbeitsbedingungen, funktionsgerechter Betriebsablauf und auch die qualitative Aufwertung der südlichen Schlossinsel resultieren aus der Erneuerung des Stützpunktes der Wolgaster WSPI.
Konstruktive, bautechnische und gestalterische Besonderheiten
Die Bootshalle wurde aus einer Stahlrahmenkonstruktion gefertigt, die mit einer einfachen Holzverschalung versehen ist. Die Gründung der Bootshalle ist in der neuen Uferbefestigung integriert. Der massive, angebaute Funktionstrakt besteht aus Kalksandsteinmauerwerk. Als äußere Bekleidung dient hier eine Faserzement-Vorhangfassade in den Farben naturbeige und anthrazit. Die erforderliche Gründung erfolgt über Streifenfundamente und einer Stahlbetonsohle. Die Trennwand zwischen Bootshalle und Anbau ist als tragende Wand ausgebildet und stellt gleichzeitig die Außenwand dar. Die Dächer beider Gebäudeteile sind als Flachdach mit Dachabdichtung und umlaufender Attika ausgebildet. Alle Fenster und Türen wurden entsprechend Sicherheitskonzept einbruchhemmend sowie, abgestimmt auf die Fassade, aus Aluminium in graphitgrau ausgeführt. Für die großen land- und wasserseitigen Eingangsbereiche der Bootshalle kommen Tore zum Einsatz, deren orangerote Farbe sich in den umlaufenden Bekleidungen der Fensterleibungen wiederfindet. Sowohl durch die kleinere Kubatur als auch durch die gewählte Fassadengestaltung setzt sich der Anbau bewusst von der Bootshalle ab, die Ablesbarkeit der unterschiedlichen Funktionen in beiden Bauteilen wird dadurch auch von außen ermöglicht.
Bootshaus WSPI Wolgast - Die wichtigsten Eck- und Planungsdaten
Bauherr | Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V, Geschäftsbereich Greifswald |
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Gesamtkosten | 1,7 Millionen Euro |
Baubeginn | 01.2011 |
Bauende | 06.2013 |
Übergabe an den Nutzer | 07.2013 |
Nutzfläche Gesamt (NF 1-7) | 276 m² |
Hauptnutzfläche (NF 1-6) | 80 m² |
Brutto-Rauminhalt | 1.257 m³ |
Architekt | Ingenieurbüro für Bautechnik Wolgast GmbH, Wolgast |
TGA-Planung | DDP Ingenieurbüro für Gebäudetechnik, Zinnowitz |
Tiefbau- / Außenanlagenplanung | Ingenieurbüro für Bautechnik Wolgast GmbH, Wolgast |
Stand: 10. Januar 2014