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Über einen als Brücke ausgebildeten verglasten Verbindungssteg im 1. Obergeschoss wird der Neubau des 6. Bettenturmes mit dem 2. Bauabschnitt verbunden. © 2011 Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern

Klinikum erhöht Bettenkapazität

02.09.2010 | Fertigstellung

Klinikum erhöht Bettenkapazität

02.09.2010 | Fertigstellung

Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Neubau 6. Bettenturm

02.09.2010 • Klinikbau
Um den gestiegenen Bedarf an Bettenkapazitäten auch in Zukunft abdecken zu können, entsteht derzeit auf dem Gelände des Greifswalder Universitätsklinikums, südlich des 2. Bauabschnittes ein zusätzlicher 6. Bettenturm. Die Klinikum-Kapazität wird damit um weitere 120 auf insgesamt 900 Betten erweitert.

Städtebauliches Konzept

Der neue Bettenturm entsteht auf der baulichen Entwicklungsfläche südlich des 2. Bauabschnittes an der Anklamer Straße. Das Gebäude liegt in konsequenter Verlängerung der bereits in Betrieb befindlichen Bettenhäuser, die das Klinikum nach Westen hin begrenzen. Der neue Fußweg vom Parkplatz zum Haupteingang des Klinikums, der auch als Feuerwehrzufahrt genutzt wird, bleibt erhalten. Ein als Brücke ausgebildeter verglaster Verbindungssteg im 1. Obergeschoss wird den Neubau mit dem vorhandenen 2. Bauabschnitt verbinden.

Bauwerksgeometrie

Es handelt sich um einen viergeschossigen kubischen Baukörper mit annähernd quadratischer Grundfläche und aufgesetzter Technikdachzentrale für die Lüftungsanlagen. Lediglich beim Anschluss des Überganges wird durch ein Herausziehen der nordwestlichen Gebäudeecke die Richtung der Außenwände der gegenüberliegenden Bettenhäuser aufgenommen. Dadurch erfährt die hier befindliche Eingangssituation ihre besondere Betonung. Das Gebäude ist nicht unterkellert, verfügt aber über eine Installationsebene. Die Medienversorgung erfolgt im Wesentlichen aus dem 2. Bauabschnitt.

Räumlich-funktionales Konzept

Abweichend von der bisherigen Ausführung in den anderen Bettenhäusern werden in allen vier Ebenen Pflegestationen angeordnet. Im Erdgeschoss wird der Pflegebereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) mit einem vorgelagertem poliklinischem Teil zu finden sein. Das 1. Obergeschoss ist für die Pflegestation der Hals- Nasen- Ohrenklinik (HNO) vorgesehen. Neben einem Eingriffsraum im Funktionskern befindet sich hier auch der Übergang zum 2. Bauabschnitt, über den alle Verkehrsflüsse von Patienten, Personal, Besuchern sowie die Ver- und Entsorgungstransporte durch das automatische Warentransportsystem (AWT) erfolgen. Das 2. Obergeschoss wird gemeinsam von der Urologie und HNO für die Pflege genutzt, das 3. Obergeschoss ist für die Pflegestation der Urologie vorgesehen. Das aufgesetzte Dachgeschoss wird als Technikzentrale vor allem die Lüftungsanlagen des Gebäudes aufnehmen.

Technisch-konstruktive Besonderheiten

Der Rohbau des 6. Bettenturmes wurde aus industriell vorgefertigten Raumelementen aus Stahlbeton als Modulbau errichtet. Das Installationsgeschoss mit dem abgesenkten Hausanschlussbereich ist als wasserundurchlässige Konstruktion aus Vor-Ort erzeugten Beton ausgebildet - als sogenannte weiße Wanne. Für die Verkleidung der Außenwände werden hinterlüftete Klinkersteine mit innenliegender Dämmung aus Mineralfasern zur Anwendung kommen. Der Verbindungssteg wird als weitspannendes Raumtragwerk, getragen von zwei V-Stützen, den neuen Bettenturm an den 2. Bauabschnitt anbinden. Für die Technikzentrale auf dem Dach ist eine verzinkte Stahlkonstruktion geplant.

Gestaltungskonzept

Das Erscheinungsbild des neuen Bettenturmes orientiert sich hinsichtlich Materialien, Farb- und Formgebung konsequent an den in den letzten Jahren neu errichteten Gebäuden des Klinikums und damit an den Vorgaben des für dieses Gebiet aufgestellten städtebaulichen Rahmenplanes. Für die Gebäudehülle sind gelbe Klinker vorgesehen, damit wird der Bau später als Modulbaukörper nicht mehr zu erkennen sein. Die Glasfassaden werden als Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium-Profilen ausgeführt. Der im 1. Obergeschoss befindliche Übergang aus verglasten Fassadenelementen und Dachelementen aus Aluminiumblech gewährleistet eine transparente und gestalterisch leichte Verbindung zu den anderen Bettenhäusern des 2. Bauabschnittes.

Förderung

Die Baumaßnahme wurde zu 100 Prozent im Rahmen des Zukunfts-Investitions-Programms (ZIP) des Landes Mecklenburg-Vorpommern gefördert.

Die wichtigsten Eckdaten - Universitätsmedizin Greifswald, Neubau 6. Bettenturm

03.2009 Planungsauftrag für Erstellung der Entscheidungsunterlage (ES-Bau)
12.2009 Auftragserteilung Generalübernehmer
04.2010 Baubeginn mit Baustelleneinrichtung und Baustellenfreimachung
08.2010 Montage der Module
09.2010 Richtfest
05.2011

Planungsdaten - Universitätsmedizin Greifswald, Neubau 6. Bettenturm

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den Betrieb für Bau und Liegenschaften M-V, GB Greifswald
Gesamtbaukosten ca. 14,8 Mio. Euro
davon Baukosten ca. 13,5 Mio. Euro
davon Honorarkosten ca. 1,3 Mio. Euro
Nutzungsfläche NUF 2.573 m²
Netto-Raumfläche NRF 5.221 m²
Brutto-Grundfläche BGF 6.238 m²
Bruttorauminhalt BRI 21.898 m³
Anzahl Bettenplätze 120
Gebäudeplanung HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart
Tragwerksplanung AIU Architekten- und Ingenieur-Union, Stralsund
TGA Haustechnik PGT Planungsgemeinschaft Technik, GTB Berlin / HWP Stuttgart
Generalunternehmer

Lageplan Neubau 6. Bettenturm für die Universitätsmedizin Greifswald

17489 Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Straße

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