Schlossanlage Ludwigsburg, 1. Bauabschnitt - Substanzsicherung Schloss und Speicher
16.12.2022 • Allgemeiner Landesbau
Das pommersche Renaissanceschloss Ludwigsburg mit dem umliegenden Park gehört seit 2020 dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Verantwortlich für die erforderlichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen ist das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Greifswald.
Beschreibung des Bestandes
Das Dorf Ludwigsburg mit seiner Schlossanlage befindet sich vor den Toren der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, an der Dänischen Wieck. Die Gesamtanlage besteht aus dem Schlossgebäude, dem Beamtenhaus und dem Speicher. Mit seinen Wirtschaftsgebäuden dokumentiert die Anlage einen herzoglichen Gutsbetrieb, wie er für Pommern seinerzeit typisch gewesen ist.
Alle drei Gebäude bilden den Schlosshof, der über die Durchfahrt im Speicher erreicht wird. Abgerundet wird das Ensemble durch den angrenzenden Schlosspark.
Das dreigeschossige Schloss mit dem lateinischen Kreuzgrundriss ist mit einem Satteldach überspannt und mit Hohlpfannenziegel abgedeckt. Die Außenwände und Innenwände im Erdgeschoss bestehen aus beidseitig geputzten Ziegelwänden. Die frühere große Halle im Erdgeschoss mit den massiven drei Rundstützen ist später mit Fachwerkwänden unterteilt worden.
Die Raumabschlüsse in den Obergeschossen werden durch Fachwerkwände gebildet. Gewölbedecken schließen das Erdgeschoss nach oben ab, die Obergeschosse sind mit Holzbalkendecken überspannt.
Das Beamtenhaus ist ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Holzbalkendecke und Krüppelwalmdach mit Biberziegel-Dachhaut.
Das Speichergebäude ist ebenfalls ein Fachwerkbau mit Holzbalkendecken. Lediglich das Erdgeschoss des Südflügels und der Zwischenbau wurden um 1965 in Massivbauweise erneuert. Die Krüppelwalm-Dachkonstruktion ist mit Betondachsteinen eingedeckt.
Das dreigeschossige Schloss mit dem lateinischen Kreuzgrundriss ist mit einem Satteldach überspannt und mit Hohlpfannenziegel abgedeckt. Die Außenwände und Innenwände im Erdgeschoss bestehen aus beidseitig geputzten Ziegelwänden. Die frühere große Halle im Erdgeschoss mit den massiven drei Rundstützen ist später mit Fachwerkwänden unterteilt worden.
Die Raumabschlüsse in den Obergeschossen werden durch Fachwerkwände gebildet. Gewölbedecken schließen das Erdgeschoss nach oben ab, die Obergeschosse sind mit Holzbalkendecken überspannt.
Das Beamtenhaus ist ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Holzbalkendecke und Krüppelwalmdach mit Biberziegel-Dachhaut.
Das Speichergebäude ist ebenfalls ein Fachwerkbau mit Holzbalkendecken. Lediglich das Erdgeschoss des Südflügels und der Zwischenbau wurden um 1965 in Massivbauweise erneuert. Die Krüppelwalm-Dachkonstruktion ist mit Betondachsteinen eingedeckt.
Historisches
- 1592 Errichtung des Renaissance-Schlosses als Witwensitz der Gemahlin Sophia Hedwig im Auftrag Ihres Ehemanns Ernst Ludwig, Herzog zu Pommern-Wolgast
- 1650 bis 1747 im Besitz der Familie Burchard von der Lühne
- bis 1776 im Besitz des Regierungsrat Philippe Ernst von Horn
- 1776 Versteigerung; neuer Besitzer ist Friedrich Ernst Sebastian von Klinkowström
- 1810 bis 1945 im Besitz der Familie Weissenborn bis zur Enteignung
- 1993 Rückkauf durch die Familie Weissenborn
- 2020 das Land Mecklenburg-Vorpommern wird neuer Eigentümer
Leistungsumfang des 1. Bauabschnittes
Mit der Sanierung und Restaurierung des Schlosses ist das SBL Greifswald beauftragt und setzt die Investitionen des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie des Bundes hier um. Im ersten Schritt wird die Substanz gesichert. Das umfasst dringende Arbeiten am Schloss und Speicher. Die Bausubstanz beider Gebäude wird bewahrt. Die Sicherung dient jeweils nur zum Erhalt der Gebäude für weitere Maßnahmen der später noch folgenden Bauabschnitte.
Im Rahmen der Sicherung werden nur Bauteile berührt, die schadhaft sind und zur statischen und witterungstechnischen Sicherung der Gebäudehülle dienen.
Folgende Maßnahmen sind geplant:
Schloss
Schloss
- Maurerarbeiten: Entfernen des Aussenputzes im Erdgeschoss, Reinigung und Ausbesserung der Wandoberflächen, Reparatur der Fensterleibungen, Erneuerung defekter Fensterstürze, Einhausung von schützenswerten Einbauten, Absicherung von Laufflächen
- Zimmererarbeiten: Laufwegesicherung der Holztreppe, Schützen der Parkettflächen, Prüfung der Knotenpunkte des Dach-Tragwerkes, Einbau einer statisch relevanten Sparrenfußabspannung, Temporäre Unterstützungen und Sicherungen tragender Bauteile, Absperrvorrichtungen für den Besucherverkehr
- Dachdeckerarbeiten: Kontrolle und Reparatur der Dachdichtigkeit, Reinigen und Reparatur der Regenentwässerung, Blechabdeckung der Sohlbänke
- Putz- und Stuckarbeiten: Verputzung der freigelegten und reparierten Außenwandflächen, Anlegen einer Musterachse aufgrund historischer Befunde
- Tischlerarbeiten: Sanierung der Fenster vom 1.Obergeschoss bis Dachgeschoss, Sicherung des Treppenhaus, Trennwandelemente
- Maurerarbeiten: Sanierung der äußeren Fachwerkwand des Westflügels
- Zimmerer- und Holzbauarbeiten: Absicherung und Einbau von provisorischen Laufflächen, Balkenkopfsanierungen, Rückbau von Notabsteifungen nach erfolgter Wandsanierung, Reparatur des Fachwerkes, von Sparren- und Deckenbalken sowie des Lastenaufzugs
- Dachdeckerarbeiten: Kontrolle und Reparatur der Dachdichtigkeit, Reinigen und Reparatur der Regenentwässerung
- Tischlerarbeiten: Reparatur zerstörter Fensterscheiben zum Einbruch- und Witterungsschutz
- Gefahrstoffsanierung in beiden Gebäuden, Abbrucharbeiten
Nutzung
Die Schlossanlage wird momentan vom Förderverein Schloss- und Gutshofanlage Ludwigsburg e. V. betreut.
Das Schloss ist leerstehend. Im Rahmen von gelegentlichen Führungen werden Teilbereiche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Beamtenhaus wird vom Förderverein als Büro genutzt.
Die Nutzung des Speichergebäudes beschränkt sich auf einzelne Räume. Der West- und Südflügel beherbergt im Erdgeschoss museale Ausstellungsräume, eine Werkstatt und Abstellräume des Fördervereins.
Es besteht eine Vereinbarung zwischen dem Förderverein Schloss Ludwigsburg und dem Pommerschen Kunstverein e. V. zur Nutzung der "Alten Stellmacherei" im Erdgeschoss des Speichers. Das Ober- und Dachgeschoss sind ungenutzt. Im Verlauf des 1. Bauabschnittes wird die derzeitige Nutzung eingeschränkt.
Das Beamtenhaus wird vom Förderverein als Büro genutzt.
Die Nutzung des Speichergebäudes beschränkt sich auf einzelne Räume. Der West- und Südflügel beherbergt im Erdgeschoss museale Ausstellungsräume, eine Werkstatt und Abstellräume des Fördervereins.
Es besteht eine Vereinbarung zwischen dem Förderverein Schloss Ludwigsburg und dem Pommerschen Kunstverein e. V. zur Nutzung der "Alten Stellmacherei" im Erdgeschoss des Speichers. Das Ober- und Dachgeschoss sind ungenutzt. Im Verlauf des 1. Bauabschnittes wird die derzeitige Nutzung eingeschränkt.
Planungsdaten Schlossanlage Ludwigsburg - 1. Bauabschnitt Substanzsicherung Schloss und Speicher
Bauherr | Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Greifswald |
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Gesamtbaukosten | 1,6 Millionen Euro |
ELER-Förderung | 1,3 Millionen Euro |
 davon EU-Förderung | 1 Millionen Euro |
Baubeginn | 1. Quartal 2023 |
geplantes Bauende | 4. Quartal 2024 |
Bruttorauminhalt BRI | 19.656 m³ |
 davon Schloss | 9.484 m³ |
 davon Speicher | 10.172 m³ |
Brutto-Grundfläche BGF | 5.927 m² |
 davon Schloss | 2.635 m² |
 davon Speicher | 3.292 m² |
Planungsbüro | Architektenbüro Eriksson, Stralsund |
Standort Schlossanlage Ludwigsburg
17509 Ludwigsburg, Schlosshof 1-4
Link zu diesem Thema
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Förderprojekt:
Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung des Kulturerbes "Schlösser und Parks"
Schlossanlage Ludwigsburg, 1. Bauabschnitt Sofortsicherung
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird
mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt